Is REALLY a sensation!!!
Hi Folks!
This founded new battlefield is REALLY a greater sensation as the battlefield of Kalkriese, (Varus Battle).
I give You here the today official statement of the government of Lower Saxony.
Unfortunately it es in german - for it's too long and too difficult for me to translate.
For that I beg Your pardon....
Funde römischen Ursprungs
Anfang Juni 2008 legte ein geschichtlich interessierter Bürger der Northeimer Kreisarchäologin Dr. Petra Lönne ungewöhnliche Funde vor: eiserne Speerspitzen, Spitzen von Katapultgeschossen, eine Pionierschaufel und eine „Hipposandale“ - ein spezieller Hufschutz für Pferde und Maultiere, wie er nur in der römischen Armee verwendet wurde.
Die Datierung
Nachdem die Archäologen zunächst von einer Datierung in augusteische Zeit, also in die Dekaden um Christi Geburt, ausgegangen waren, wurde mit der Auffindung weiterer Funde klar, dass sich das Ereignis rund 200 Jahre nach der Varusschlacht abspielte.
Die bislang sichersten Datierungshinweise sind eine sehr abgegriffene Münze des Kaiser Commodus, der von 180 bis 192 nach Christus regierte und ein Messerfutteral, das nicht vor dem ausgehenden 2. Jahrhundert nach Christus entstanden sein kann.
Das gesamte Waffenspektrum stützt diesen zeitlichen Ansatz. Damit ist das Gefecht nach bisherigem Kenntnisstand in ein Zeitfenster vom ausgehenden Zeiten bis zur Mitte des dritten Jahrhunderts einzuordnen.
Lassen sich die Ereignisse rekonstruieren?
Ein konkretes Ereignis anhand archäologischer Befunde zu rekonstruieren, ist fast immer problematisch. Dies gilt ganz besonders für den ungewöhnlichen Fall, dass es sich um ein Ereignis handelt, für das es so gut wie keine historische Überlieferung gibt. Anhand archäologischer Beobachtungen lassen sich nur Modelle entwickeln, die immer wieder neu geprüft werden müssen.
Erforschung noch in der Vorbereitung
Außerdem befindet sich die Erforschung des Schlachtfeldes im Landkreis Northeim wissenschaftlich gesehen noch im Vorbereitungsstadium.
Die weitere Auseinandersetzung damit wird mit Sicherheit zu zusätzlichen Erkenntnissen und zu Korrekturen an den vorhergehenden führen. Jeden Tag kann durch einen glücklichen Neufund eine komplette Revision der bisherigen Modelle herbeigeführt werden.
Das sehr umfangreiche Fundmaterial belegt zunächst unstrittig eine starke römische Militärpräsenz. Allerdings befand sich die klassische Struktur der römischen Armee im dritten Jahrhundert schon in weitgehender Auflösung. In ihr dienten vorwiegend Söldner aus den Provinzen und den Randbereichen des Imperiums.
So setzte Kaiser Maximinus Thrax 235 nach Christus bei seinem Feldzug gegen die Germanen unter anderem persische Bogenschützen und maurische Speerschleuderer ein. Andererseits verwendeten auch die Germanen in dieser Zeit Waffen aus römischer Produktion. Es ist daher anhand der Waffen kaum möglich zu entscheiden, ob sie von einem „Römer“ oder einem Germanen geführt wurden.
Vom Harzhorn liegen allerdings eindeutige Spuren römischer Militärtaktik vor: So wurden die dort gefundenen Pfeile nach bisherigem Kenntnisstand kaum, die indirekt durch die massiven Katapultprojektile fassbaren Torsionsgeschütze (mit mechanischen Spannvorrichtungen versehene große Pfeilgeschütze) überhaupt nicht von Germanen eingesetzt. Deshalb kann vorausgesetzt werden, dass im militärischen Sinn römisch geführte Truppen an dem Gefecht beteiligt waren.
Unsicher bleiben Größe und Auftrag der römischen Verbände. Weil sie Torsionsgeschütze und Wagen mitführten, wird es sich um keine kleine Einheit gehandelt haben. Ob ihr Auftrag aber ein rein militärischer war, oder ob es sich möglicherweise um eine bewaffnete Gesandtschaft oder Expedition handelte, muss vorerst offen bleiben.
Römische Truppen auf dem Rückmarsch?
Weiterhin handelt es sich nach den bisherigen Beobachtungen um den Schauplatz eines offenen Feldgefechts. Ob darüber hinaus Befestigungen oder Verhaue errichtet wurden, wird erst durch zukünftige Grabungen überprüft werden können.
Die bisherigen Beobachtungen machen folgende Arbeitshypothese wahrscheinlich: Römische Truppen auf dem Rückmarsch aus dem Norden fanden den nach Süden führenden Pass versperrt und erkämpften sich dann ihren Weg unter massivem Waffeneinsatz über den Höhenzug.
Offenbar blieben die römischen Truppen bei diesem Gefecht aufgrund ihrer überlegenden Militärtechnik erfolgreich, mussten aber wegen anhaltender Bedrohung Richtung Leinetal abrücken.
Im dritten Jahrhundert veränderten sich die Verhältnisse massiv. Germanen drängten in großen Gefolgschaften nach Süden über den Obergermanisch-Raetischen Limes, die Grenze zwischen Donau und Rhein, und nach Westen über den Rhein, um von den wirtschaftlich blühenden römischen Gebieten zu profitieren.
Diese Gebiete waren ihnen wohl bekannt, weil in den provinzialrömischen Grenzregionen längst schon eine Vermischung mit der dort ansässigen Bevölkerung stattgefunden hatte. Angehörige germanischer Stämme leisteten als Soldaten Dienst im römischen Heer oder trieben Handel mit den Bewohnern provinzialrömischer Gebiete.
Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts kam es zu den ersten großen Kriegen, die durch Wanderungsprozesse nach Süden ausgelöst worden waren, den Auseinandersetzungen mit den Markomannen an der mittleren Donau, die die Kräfte Roms und den Kaisers Marc Aurel selbst lange banden.
213 nach Christus fielen zum ersten Mal die Alemannen, ein neu entstandener Verband unterschiedlicher germanischer Gefolgschaften in Obergermanien und Raetien, das heißt im heutigen Hessen, Baden-Württemberg und Bayern ein.
Caracalla überschritt den Limes, um eine militärische Expedition gegen die Alamannen zu starten. 233 verheerten die Alamannen wiederum die blühenden Grenzgebiete. Maximinus Thrax führte deshalb im Jahr 235 nach Christus sein zum Teil aus orientalischen Einheiten bestehendes Heer weit nach Germanien hinein, um – wie bei Herodian und in der Historia Augusta überliefert – im Zuge der „Schlacht im Moor“ einen großen Sieg zu erringen.
In der historischen Forschung wurde dieses Ereignis gerne in die Nähe der römischen Außengrenzen verlagert, weil ein Vordringen viele hundert Kilometer weit ins Barbaricum unwahrscheinlich erschien. Mit dem Neufund vom Harzrand ist dieses Bild zu revidieren.
Hier ist ein größerer römischer Kampfverband, ähnlich wie für den des Maximinus Thrax beschrieben, zum ersten Mal überhaupt für das dritte Jahrhundert nach Christus mitten im Barbaricum nachgewiesen.
Geschossspitzen zeigen den Einsatz römischer Torsionsgeschütze. Möglicherweise lässt eine Vielzahl von dreiflügeligen Pfeilspitzen auf die Anwesenheit orientalischer Bogenschützen schließen, die Reflexbögen benutzten. Speerspitzen ergänzen das Spektrum der Waffen.
Auf den Tross deuten Teile von Wagen, wie Achsnägel, Radnaben und Anschirrungszubehör, aber auch Bruchstücke von Sklavenfesseln oder Zeltheringe hin. Die Fundverteilungsmuster von Sandalennägeln ermöglichen es, den Weg des römischen Heeres über den Pass nach Süden nachzuvollziehen. Die Einschläge römischer Geschossspitzen zeigen die germanischen Stellungen an.
Der Fundplatz wird zu neuen, weitreichenden archäologischen und historischen Überlegungen führen. Einige Schriftquellen werden neu zu bewerten sein. Ein methodischer Vergleich des Gefechtsplatzes am Harz mit Kalkriese, bei beiden handelt es sich um Defileegefechte, lässt vermutlich weiterführende Schlüsse auf die Vorgänge vor Ort zu, so das beide Fundplätze als Schlüssel für die Rekonstruktion der Ereignisse im Bereich des jeweils anderen dienen können.
Außerordentliche wissenschaftliche Bedeutung
Diese komplexen Erkenntnismöglichkeiten unterstreichen die außerordentliche wissenschaftliche Bedeutung des neu entdeckten Gefechtsfeldes. Die Neuentdeckung belegt ein dramatisches Ereignis im Rahmen der Beziehungen zwischen Germanen und Römern, durch das viele seit langem bekannte archäologische Phänomene wie der auffallende römische Importstrom in die Germania magna um 200 nach Christus oder das Auftreten von römischen Waffen auf Opferplätzen dieser Zeit in neuem Licht erscheinen.